Alle Informationen zu Zweitaktölen
Zweitaktöl ist ein spezielles Motoröl, das in Zweitaktmotoren zum Einsatz kommt. Neben dem am weitesten verbreiteten Otto-Zweitakt-Motor sind in einigen Bereichen auch Zweitakt-Dieselmotoren im Einsatz, für deren Betrieb Sie ein entsprechendes Zweitaktöl kaufen müssen. Erfahren Sie, was das Zweitaktöl so besonders macht, wo der Unterschied zwischen teil- und vollsynthetischem Zweitaktöl liegt und welches Zweitaktöl Sie kaufen müssen.
Was macht Zweitaktöle so besonders?
Bei Zweitaktmotorölen handelt es sich um Motoröle, die zusammen mit Benzin bzw. Diesel in einem sogenannten Zweitaktgemisch eingesetzt werden. Eine Besonderheit des Zweitaktöls ist es, dass es von Haus aus so hergestellt ist, dass es im Rahmen des Verbrennungsprozesses im Motor vollständig verbraucht wird.
Während das Gemisch für Zweitaktmotoren früher mühsam per Hand an der Tankstelle mit Hilfe von Einbereichsölen angemischt werden musste, funktioniert das heute glücklicherweise viel einfacher. Heute können Sie im Fachhandel fast ausschließlich Zweitaktöl kaufen, das selbstmischend ist und einfach gemäß den entsprechenden Herstellerangaben in den Tank gefüllt werden muss.
Welche Aufgaben hat Zweitaktöl?
Wie jedes andere Motoröl auch hat das Zweitaktöl die Aufgabe, die beweglichen Teile des Motors zu schmieren und somit vor Verschleiß zu schützen bzw. diesen auf ein Minimum zu reduzieren. Von größter Wichtigkeit ist insbesondere die Schmierung der Kolben, zumal der gefürchtete Kolbenfresser vor allem für Piloten von kleinmotorigen Sportflugzeugen und Motorradfahrer mit direkter Lebensgefahr einhergeht.
Darüber hinaus beugt hochwertiges Zweitaktöl Verunreinigungen des Auspuff- und Auslasssystems vor, reduziert die Korrosion von Wälzlagern und verhindert die Brückenbildung zwischen den Elektroden der Zündkerzen. Gerade heutzutage mindestens ebenso wichtig ist, dass Zweitaktöl auch die Belästigung durch Rauch und Geruch im Rahmen des Verbrennungsprozesses deutlich minimiert.
Je nach Anwendungsbereich verfügt das Zweitaktöl über weitere besondere Eigenschaften. Während im Bootsport beispielsweise Öle mit einer schnellen biologischen Abbaubarkeit von großer Bedeutung sind, gibt es auch für den Betrieb von Oldtimern und den Rennsport spezielle Öle. Bei Letzteren handelt es sich um hochviskose Öle mit einem deutlich höheren Flammpunkt (ca. 240 Grad Celsius), die auf die hohe thermische Belastung des Rennsports ausgelegt sind.
Wo liegt der Unterschied zwischen teil- und vollsynthetischen Zweitaktölen?
Wer Zweitaktöl kaufen will, kann grundsätzlich zwischen mineralischem, teilsynthetischen und vollsynthetischen Zweitaktöl wählen. Aufgrund seiner zahlreichen Nachteile ergeben sich für mineralisches Zweitaktöl ohne großartigen Zusatz von Additiven heute jedoch kaum noch Anwendungsbereiche. Dementsprechend fällt die Entscheidung in der Regel zwischen teilsynthetischem und vollsynthetischem Zweitaktöl.
Das vollsynthetische Öl ist das genaue Gegenteil des mineralischen Zweitaktöls, zumal dieses ausschließlich aus synthetischen Grundölen hergestellt wird und über eine Vielzahl an Additiven verfügt, die ihm spezifische Eigenschaften für verschiedene Anwendungszwecke verleihen. Das teilsynthetische Zweitaktöl dagegen ist eine Mischung aus mineralischen und synthetischen Ölen.
Teilsynthetisches Öl soll die Vorteile des mineralischen und des teilmineralischen Zweitaktöls verbinden und zeichnet sich durch seinen günstigen Preis, eine saubere Verbrennung und eine geringe Rußentwicklung aus. Vollsynthetische Öle dagegen bieten eine ebenso saubere Verbrennung und geringe Rauchentwicklung. Darüber hinaus sind sie für höhere Drehzahlbelastungen, höhere Temperaturen und leistungsstärkere Motoren ausgestattet. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings der höhere Preis.
Welches Zweitaktöl muss ich kaufen?
Für mineralisches Zweitaktöl gibt es nur noch wenige Anwendungsbereiche. Ein typisches Beispiel ist etwa der Betrieb von Oldtimern, die oftmals ausschließlich mit mineralischem Öl arbeiten können. Die Entscheidung, ob Sie teilsynthetisches oder vollsynthetisches Zweitaktöl kaufen sollen, hängt hingegen von der Leistung Ihres Fahrzeugs bzw. dem Anwendungszweck ab. Bei "normalen" Ansprüchen genügt in der Regel teilsynthetisches Öl.
Haben Sie höhere Ansprüche, ist vollsynthetisches Zweitaktöl für den reibungslosen Betrieb notwendig. Aufschluss über das exakte Öl gibt die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs respektive des Motors. Im Zweifelsfall gibt Ihnen Ihre Fachwerkstatt auch gerne Auskunft über die Wahl des richtigen Motoröls.